s 1. SUZUKI W.B.C. e.V. s

2 TAKT KLASSIKER

Bilder, technische Daten, Broschüren


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Warum die GT 500 überhaupt auf den Markt kommt, erscheint ziemlich unverständlich. Zwar ist es die T 500 schon Ende der sechziger Jahre. Der Zweizylinder mit 500 Kubikzentimetern verschwindet aber, als das Dreizylinder-Trio (GT 380, 550 und 750) 1972 auftaucht, und erst 1976, als Suzukis Viertaktprogramm schon in den Startlöchern steht, erscheint plötzlich die GT 500 auf der Bildfläche. Als Nachfolgemodell der T 500 kann man sie kaum ansehen, weil einige Jahre der 500er-Zweizylinder-Abstinenz dazwischenliegen. Die GT 500 erweckt den Eindruck, ein Aus-drei-mach-eins-Motorrad zu sein. An ihr wird eine Resteverwertung der noch vorhandenen Teile einer untergehenden Zweitakt-Ära vorgenommen. Da findet sich der Tank der GT 750 mit der Aussparung für das Kühlwasserentlüfter-Ventil; an der luftgekühlten GT 500 völlig überflüssig. Auch die anderen Bauteile, wie Bremsen, Instrumente, Räder und so weiter, sind uns an anderen Suzuki-Modellen schon begegnet. Ein modernes Attribut anstelle der von Schleifkohlen-Störungen geplagten Suzuki GT-Maschinen - ist die kontaktlose Zündanlage der GT 500. Bei dem GT 500-Puzzle ergeben aber nicht nur bewährte Suzuki-Details das Gesamtbild. Der unmäßige Durst, verschleißanfällige Schwingenlager und ständig zerrüttelte Prallbleche bringen Abstriche am GT 500-Konzept. Auch die seilzugbetätigte hintere Trommelbremse ohne exakt zu definierenden Druckpunkt soll die GT 500 verzögern. Der Seilzug muß häufig nachgestellt werden, weil der Fußbremshebel sonst auf dem Auspuff aufliegt. Die GT 500 hat für einen Zweitakter in der Halbliter-Klasse einen ausgesprochen späten Start, bei dem weder moderne Technik - vom aufwendigen Getriebe und der elektronischen Zündanlage abgesehen noch moderne Linienführung präsentiert wird. Starke Vibrationen und eine unbequeme Sitzposition verderben ein wenig den Spaß mit diesem Motorrad. Aber von den oben genannten Punkten einmal abgesehen, ist die GT 500 beileibe kein schlechtes Motorrad. Für ihre angeblichen 38 PS entwickelt sie immense Kraft und unglaubliches Spurtvermögen. 1976, als die GT 500 plötzlich und unerwartet auftaucht, sind die Suzuki-Zweitakter bereits ausgereift und die Kinderkrankheiten ausgestanden. Ein Jahr später - 1977 - werden aus den 35 PS mittels neuer Düsen und zweier Ansaug-Gummistutzen aus versicherungstechnischen Gründen 27 PS. Stationen der Modellpflege 1976 Debüt. 38 PS. 1977 Unverändert. 27 PS. Auslaufmodell. Die häufigsten Mängel Starke Vibrationen. Ungünstige Sitzposition. Verschleißfreudige Schwingenlager. Hoher Kraftstoffverbrauch. Hintere Bremse mit nur mäßiger Verzögerung. Risse im Auspuff. Lockere Prallbleche.